10. Jun 2022
Ethische und rechtliche Anforderungen auf der einen Seite, Bedarfsdeckung und Erleichterung auf der anderen: Die Digitalisierung im Pflegebereich stellt die Gesellschaft vor eine neue Herausforderung.
Chancen
durch Digitalisierung
Wir befinden uns mittendrin in der so genannten Pflegekrise.
Denn die Überalterung unserer Gesellschaft schreitet voran und in Zukunft
werden immer mehr pflegebedürftige Menschen immer weniger Pflegepersonal und -möglichkeiten
gegenüberstehen. Eine gezielte Technologisierung und Digitalisierung könnte uns
aus der Krise führen – darüber sind sich die Fachleute einig. Doch noch stehen
wir ganz am Anfang dieses Prozesses, in dem die Entwicklung neuer Technologien durch
die Akzeptanz ihrer Verwendung vorangetrieben wird.
Erleichterung
vs. Datenschutz
Ob Assistenz bei Routinetätigkeiten und Dokumentation,
Monitoring oder Transport – digitale Technologien können in vielen Bereichen
der ambulanten und stationären Pflege eingesetzt werden und damit wesentlich
zur einfacheren Bewältigung des Pflegealltags beitragen. Dabei stets im Fokus: Die
Selbstständigkeit der zu pflegenden Menschen so lange wie möglich zu erhalten
und die Pflegenden, so gut es geht, zu entlasten. Klingt doch alles ganz
positiv, oder? Aber da wären noch ein paar „Kleinigkeiten“ wie zum Beispiel der
Datenschutz und unsere Privatsphäre. Denn die Daten, die hier in digitale
Systeme eingespeist werden, sind höchst sensibel und verlangen einen
entsprechenden Umgang.
Der
gläserne Patient als Stolperstein?
Die Corona-Pandemie hat uns zwei Dinge gezeigt: Digitalisierung
kann gerade im Bereich der Pflege helfen, vor allem wenn Kontakte zu anderen
Menschen vermieden werden sollen. Und der Datenschutz kann zum Stolperstein
werden, wenn es um schnelle praktikable Lösungen geht.
Was also tun? Den Schutz unserer persönlichen Daten zugunsten einer guten
Pflege im Sinne unserer Selbstbestimmung aufgeben? Oder darauf warten, dass wir
für diesen Konflikt eine zufriedenstellende Lösung finden?
Wie ist Ihre Meinung zu diesem „Zukunfts-Dilemma“, das schon heute an unsere Haustüre klopft?